Der Bezirksausschuss 9 des Stadtbezirks Neuhausen-Nymphenburg und das Sozialreferat der Stadt München wollten die Bewohner und Bewohnerinnen motivieren, sich aktiver in das Leben ihrer Gemeinschaft einzubringen. Durch die Veranstaltung eines World Cafés wollten der Bezirksausschuss und die Stadt mit Personen in Kontakt treten, die von ihren laufenden Aktivitäten normalerweise nicht erreicht werden, wie z. B. neu zugezogene, junge, zugewanderte und ältere Mitbürger*innen. Das Planungsteam wollte das Interesse dieses Personenkreises wecken, sich aktiv an gemeinschaftsbezogenen Aktivitäten in diesem Stadtteil zu beteiligen.

Das World Café fand in der Turnhalle eines Gymnasiums statt, das zentral gelegen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar war. An dem World Café "Wir sind Neuhausen-Nymphenburg" nahmen ca. 100 Personen aus allen Bevölkerungsschichten teil. Ein breites Spektrum an Interessen und Altersgruppen war vertreten – von Gymnasiasten, Anwohnern, Berufstätigen und Vertretern von Bürgerinitiativen bis hin zu einer über 80-jährigen Seniorin.

Vier Fokusgruppen mit BürgerInnen aus unterschiedlichen Interessensbereichen dienten als Grundlage für die Einladungsstrategie und die Gestaltung des World Cafés. Mit der Einladungsstrategie zielte das Planungsteam darauf ab, die Diversität des Stadtteils für seine Bewohner sichtbar zu machen. Der partizipative Prozess eines World Cafés sollte die Anwohner*innen dazu motivieren, an gemeinschaftsorientierten Aktivitäten in ihrem Stadtteil teilzuhaben. Darüber hinaus, so das Planungsteam, sollte das World Café eine Vernetzung zwischen den Einzelpersonen und den teilnehmenden lokalen Organisationen ermöglichen und damit eine Grundlage schaffen, um diese Verbindungen auch nach dem World Café aufrechtzuerhalten und zu pflegen.

Der World Café-Dialog bot die Möglichkeit, die Wünsche und Ideen der BürgerInnen für ihr Leben im Stadtteil genauer zu erkunden. So sprachen sich die Teilnehmenden für die Umsetzung sieben neuer spezifischer Formen der Zusammenarbeit mit dem Bezirksausschuss aus. Außerdem schlugen sie 12 konkrete Projektbereiche vor, die sie zu einer aktiveren Rolle in ihrem Stadtteil motivieren würden. Darüber hinaus wurde ein breites Spektrum an Ideen unterbreitet, wie man das Leben im Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg verbessern könnte.

Die Empfehlungen aus dem World Café dienten als Katalysator für die Etablierung einer jährlichen stadtteilbezogenen Aktion unter dem Motto "Stühle raus!" Diese Veranstaltung wurde von der lokalen Stadtteilkoordinatorin von REGSAM (Regionales Netzwerk für soziale Arbeit, München) zusammen mit dem lokalen Bezirksausschuss geplant, gesponsert und umgesetzt.